Unsere Wurzeln
Es ist schon über 30 Jahre her, dass einer der berühmtesten Chöre der Welt in Paris am 20.03.79 sein letztes Konzert unter der Leitung seines Gründers und Dirigenten, Serge Jaroff, unter Beifallsstürmen beendete. So sehr das Publikum begeistert war, so sehr hat sich in die Herzen aller Chormitglieder Wehmut eingeschlichen angesichts des Wissens, dass es den Chor unter der Leitung seines Gründers und Dirigenten nicht mehr geben wird.
Manche der älteren Sänger reisten mehr als vierzig Jahre mit Serge Jaroff durch die Welt – und nun sollte auf einmal alles zu Ende sein? Serge Jaroff wusste zum damaligen Zeitpunkt bereits, dass sein Sohn Alexeij, so traurig dies für ihn war, den Chor nicht weiterführen wollte. Deshalb war es für Serge Jaroff eine klare Sache, dass der jüngste aller Sänger, nämlich Wanja Hlibka, die Aufgabe der Fortführung des Chores in der Tradition von Serge Jaroff übernehmen sollte. Wanja Hlibka waren zwölf Jahre unter der Leitung von Serge Jaroff gegönnt – eine schöne Zeit, von der er sich gewünscht hätte, dass sie nie zu Ende gegangen wäre.
Wanja Hlibka war in erster Linie Sänger. Als Dirigent hatte er keine Erfahrung und konnte sich deshalb nicht mit dem Gedanken anfreunden, ausschließlich zu dirigieren. Außerdem war es eine große Bürde, die ihm angetragen wurde. Denn immerhin galt es, den hohen Ansprüchen des durch den Gründer des Chores Serge Jaroff verwöhnten Publikums gerecht zu werden. Aber Serge Jaroff vertraute Wanja Hlibka und hatte ihn ganz auf diese Arbeit vorbereitet.
Serge Jaroff verstarb 1985 in Amerika. Wenige Monate vor seinem Tod hatte er das Recht, den Namen DON KOSAKEN CHOR zu führen, an die Gastspieldirektion OTTO HOFNER abgetreten.
Dennoch stürzten sich nach dem Tode Serge Jaroffs viele Agenturen und Gruppierungen auf den Namen „Don Kosaken Chor“, der durch das Wirken Serge Jaroffs Weltruhm erlangt hatte. Dies führte zu einer völligen Verunsicherung des Publikums, da viele dieser Gruppierungen den Leistungen des Chores unter Serge Jaroff nicht gerecht wurden. Aus diesem Grunde sah sich OTTO HOFNER zunächst nicht in der Lage, eine Tournee durchzuführen, die den Ansprüchen Serge Jaroffs genügt hätte.
Durch diese Eindrücke geprägt und erfahrener geworden reifte in Wanja Hlibka der Plan, entsprechend dem Wunsche Serge Jaroffs den Chor weiterleben zu lassen – und zwar ausschließlich in der Tradition Serge Jaroffs. Dabei wurde er unterstützt von einem weiteren langjährigen Solisten des Original Chores, George Tymczenko. So kam es im Jahre 1991 zu ersten Auftritten in einer neuen Besetzung, aber in alter Tradition.
Durch die triumphalen Erfolgen dieses Ensembles bestärkt räumte OTTO HOFNER 2001 Wanja Hlibka das ihm von Serge Jaroff übertragene Recht ein, den Namen Don Kosaken Chor zu nutzen. Denn er hatte erkannt, dass Wanja Hlibka ein würdiger Nachfolger von Serge Jaroff war.
So entspricht das Repertoire heute dem Repertoire des Chores, den Serge Jaroff selbst leitete. Sämtliche Originalpartituren stammen aus Serge Jaroffs privater Musikbibliothek und sind seit Mai 2007 in den Besitz von Wanja Hlibka übergegangen.